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Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2018-2023
Kassel
Die 450 Quadratmeter große Ausstellungshalle wurde im Innenhof des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes von Paul Friedrich Posenenske errichtet – ein Standort, den der Architekt für eine mögliche Erweiterung der Kunsthochschule Kassel entwickelt hatte. Eine klare, innere Struktur ermöglicht verschiedene Nutzungsvarianten, von der ungeteilten Halle bis zu kleinteiligen Arbeitsund Ausstellungsräumen. Eine dunkel gehaltene Fassade setzt sich deutlich in Material und Farbe vom Gebäudebestand ab, obschon der Farbton dem prägnantesten Bauteil des Posenenskebaus, der außen liegenden Stahlstruktur, entlehnt ist. Die überall sichtbare, durch das Tragwerk gegliederte Gebäudestruktur ist ein weiterer Bezug zum Bestand. Die klare innere Struktur ermöglicht verschiedene Nutzungsvarianten, von der ungeteilten Halle bis zu kleinteiligen Arbeits- und Ausstellungsräumen. Eine Besonderheit des Neubaus sind die im oberen Wandbereich angeordneten Lichtlinsen. Diese 864 gewölbten Glaselemente, die eigens für das Projekt entwickelt wurden, bringen umlaufend gleichmäßiges, diffuses Licht in den Innenraum. Das Gebäude wurde als reiner Holzbau konstruiert, der den heutigen energetischen und ökologischen Anforderungen an Nachhaltigkeit entspricht.
Die Jury
Die Entwurfsverfasser haben die schwierige Aufgabe gelöst, ein Haus zu entwerfen, das sich sensibel in das bestehende Ensemble der Kunsthochschule Kassel integriert und trotzdem einen eigenständigen architektonischen Ausdruck findet. Bezüge zu den von Paul Friedrich Posenenske entworfenen Baukörpern – wie die vorgehängten schwarzen Träger und das hierdurch ablesbare Konstruktionsraster – werden aufgegriffen und gekonnt übersetzt. Die schwarze, senkrecht angeordnete Holzschalung wird im oberen Teil durch Lichtlinsen perforiert, die in Form, Anzahl und Reflexionsgrad stark an Nieten erinnern und die Eigenständigkeit des Hauses unterstützen.