Foto: Constantin Meyer, Köln

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2018-2023

Evangelische Bank, Neuordnung

Kassel

Foto: Constantin Meyer, Köln

Evangelische Bank, Neuordnung

Kassel
Projekt
Evangelische Bank, Neuordnung
Architekt
Reichel Architekten BDA, Kassel; Prof. Alexander Reichel, Johanna Reichel-Vossen
Planungs-/Bauzeit
2017 – 2020
Bauherr
Evangelische Bank e.G.

 

Durch den Erhalt der vorhandenen Primärkonstruktion konnte gegenüber einem vergleichbaren Neubau mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen eingespart werden. Lediglich die Fassade und der Innenausbau des Gebäudes der Nachkriegsmoderne wurden rückgebaut. Eine neue Eingangshalle verknüpft alle Seiten des Blocks und bildet das Herz des Ensembles. Sie wird geprägt durch den introvertiert gestalteten Raum der Stille, der für die Wurzeln und den Ursprung der Bank steht. Der alte Tresor – Symbol für das frühere Bankgeschäft – wurde als Zeitschicht herausgearbeitet. Die Gebäudebereiche sind in flexible, rund 400 Quadratmeter große »Open Space«-Flächen teilbar, die ein zeitgemäßes Arbeiten ermöglichen. Das bestehende Stahlbetonskelett wurde ausgemauert und mit einer hellen Kalksteinfassade, zweifarbig eloxierten Aluminiumfenstern, sandgestrahltem Sichtbeton und geöltem Eichenholz kombiniert. Die Materialien strahlen Sinnlichkeit und Natürlichkeit aus und vermitteln spürbar Nachhaltigkeit.

www.reichel-architekten.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2018-2023 – Simon-Louis-du-Ry-Plakette

Jury 2023
  • Ursula Baus, Journalistin, frei04 publizistik
  • Prof. Renate Fehling, Architektin BDA, Darmstadt, stell. Vorsitzende BDA Darmstadt
  • Eckhard Helfrich, Architekt BDA, Dresden
  • Julia Naumann, Architektin BDA, Weimar
  • Eun-A Pauly, Architektin BDA, Neu-Isenburg, Vorstand BDA Frankfurt

Die Jury
In der Kasseler Innenstadt fällt das Gebäude der Evangelischen Bank durch seine Eleganz der 1950er Jahre auf, das damals den Beginn dieser neuen Gestaltungshaltung in der Region markierte. Das Weiterbauen, also die Sanierung und die Erweiterung des Gebäudes der Evangelischen Bank aus den 1950er und 1980er Jahren, erfolgte unspektakulär. Souverän sanierten die Architekten und Architektinnen den Altbau am Ständeplatz und schlossen den Straßenraum nach Süden in selbstverständlicher, angepasster Weise. Die neue Halle, die alle Bauabschnitte verbindet, überzeugt mit einem formal zeitgenössischen, reizvollen Interieur. Hervorzuheben ist, dass durch dieses Weiterbauen graue Energie und, im Vergleich zu einem Neubau, die Hälfte der CO2-Emmissionen eingespart werden konnten.